Das Schloss Tschenglsburg, Vinschgau
In Tschengls, einer Fraktion der Gemeinde Laas im Südtiroler Vinschgau, befinden sich mit der Tschenglsburg und der Tschenglsberg gleich zwei Burgen. Die Tschenglsburg ist das jüngere Bauwerk und ist auch heute noch sehr gut erhalten. Wer die Tschenglsburg besucht, kann hier nicht nur das historische Gemäuer bewundern, sondern wird auch kulinarisch verwöhnt. In dem Schloss ist nämlich ein Restaurant untergebracht.
Die Tschenglsburg bzw. das „Gschlössl“, wie die Burg von den Einheimischen gerne bezeichnet wird, befindet sich am östlichen Ortsrand von Tschengls.
Die Geschichte der Tschenglsburg
Erbaut wurde die Tschenglsburg von den churisch-tirolischen Ministerialen von Tschengls im ausgehenden 13. Jahrhundert. Dort wo die Tschenglsburg errichtet wurde, existierte bereits der um das Jahr 1000 errichtete Bergfried.
Die Lichtenstein erbten etwa um das Jahr 1421 die Tschenglsburg und hatten dieses im 16. Jahrhundert vergrößert.
Nachdem die Lichtensteins ausgestorben waren, übernahmen den Lehenssitz die Grafen Fuchs von Fuchsberg. Die Tschenglsburg erhielt zu dieser Zeit den Beinamen „Fuchsburg“, welcher noch heute ein geläufiger Begriff für das Schloss ist. Im Jahr 1817 kaufte der Meraner Advokat Putz die Tschenglsburg. Später, im Jahr 1860, wurde die Familie Tscholl Besitzer der Burg.
Leider hat an der Tschenglsburg der Zahn der Zeit genagt, weshalb diese dem Verfall ausgesetzt war. Die Burg wurde jedoch hervorragend renoviert, sodass diese wieder in ihrer alten Pracht erstrahl.
Die Bauweise
Einst hatte die Tschenglsburg Schwalbenschwanzzinnen. Von diesen sind leider lediglich noch drei vorhanden, welche sich an der Eingangsseite befinden. Das Wappen der Herren von Tschenglsburg ist auf dem großen Rundbogentor zu sehen; das Rundbogentor wiederum ist mit Quadern aus weißem Marmor eingefasst.
Die Ringmauer hat eine Stärke von 65 cm und verfügt über keinen Wehrgang. Daraus ist zu schließen, dass die Tschenglsburg auch nicht für militärische Zwecke ausgelegt war.
Der Wohntrakt ist an den Turm angebaut. Wer sich die Fenster des Wohntraktes genauer ansieht, kann noch Reste einer ornamentalen Renaissancebemalung entdecken bei der die Farben Ocker, Rot und Weiß dominieren.
Obwohl díe Tschenglsburg mehrmals umgebaut wurde, zeigt sich diese auch heute noch als eine baulich geschlossene Anlage.
Restaurant- und Barbetrieb
Im Jahr 2011 konnte im Keller- und Erdgeschoss das Restaurant in der Tschenglsburg eröffnet werden.
In der Tschenglsburg befindet sich auch eine Dauerausstellung, mit der das Holzfigurenkabinett von Roland Veith gezeigt wird. Die Dauerausstellung hat an den Wochentagen Freitag bis Mittwoch geöffnet; donnerstags ist die Ausstellung aufgrund eines Ruhetages geschlossen.
Kunstausstellungen und andere kulturelle Veranstaltungen werden in den schönen Stuben im Obergeschoss organisiert.