Morter, eine Fraktion von Latsch
Morter ist eine Fraktion der Gemeinde Latsch im Südtiroler Vinschgau. Morter liegt auf einer Höhe von 729 Metern über dem Meeresspiegel. Von den insgesamt 5.200 Einwohnern, die die gesamte Gemeinde Latsch hat, wohnen etwa 750 Einwohner in Morter.
Obwohl es sich bei Morter um eine relativ kleine Ortschaft handelt, blickt die Fraktion auf eine sehr lange Geschichte zurück. Die erste Erwähnung von Morter erfolgte schon im 9. Jahrhundert. Damals wurde Morter noch unter dem Namen „Villa Mortario“ erwähnt, was übersetzt soviel wie „Dorf der Mörtelmacher“ bedeutet.
Das Tor zum Stilfser Joch Nationalpark
Wer einen Urlaub in Ruhe und in der herrlichen Umgebung von Südtirol genießen möchte, für den kann Morter durchaus ein attraktives Urlaubsziel sein. Die Ruhe, die man in diesem Ort genießen kann, lässt jeden Urlauber vom Alltagsstress abschalten. Darüber hinaus wird Morter auch das „Tor zum Stilfser Joch Nationalpark“ bezeichnet. Daher hat man von Morter aus hervorragende Möglichkeiten, unzählige Freizeitaktivitäten zu gestalten. Der Stilfser Joch Nationalpark zählt zu Europas größten Naturschutzgebieten.
Sehenswürdigkeiten von Morter
Die Burgruinen Obermontani und Untermontani befinden sich in der Latscher Fraktion Morter. Ein Besuch der Ruinen wird jedem empfohlen, der sich einmal in Morter aufhält. Doch auch die Burgkapelle Sankt Stefan und Vigiliuskirche sind äußerst sehenswert.
Burgruine Obermontani
Die Burg Obermontani wurde im Hochmittelalter erbaut. Das wohl bekannteste und bedeutendste Fundstück der Burg Obermontani ist eine Handschrift des Nibelungenliedes. Die Abschrift stammt aus dem Jahr 1323 und befindet sich heute im Staatsarchiv Berlin-Dahlem im Besitz der „Stiftung peußischer Kulturbesitz“. Die Abschrift des Nibelungenliedes wurde im Jahr 1834 durch Beda Weber gefunden.
Obermontani zählte damals zu den bedeutendsten landesfürstlichen Burgen des Mittleren Visnchgaus. Zu ihrem Namen kam die Burg bzw. heutige Burgruine, da diese sich ab dem Jahr 1346 im Besitz der Herren von Montani befunden hatte. Die Burg Obermontani erfuhr mehrere Besitzerwechsel und befindet sich heute im Besitz des italienischen Staates.
Burgruine Untermontani
Die damalige Burg Untermontani, welche auch zur Burgruine verfallen ist, befindet sich ebenfalls in Morter. Die Burg soll, wie man heute annimmt, bereits im 12. Jahrhundert errichtet worden sein.
Da seit dem 18. Jahrhundert die Burg nicht mehr instand gehalten wird, verfällt diese mehr und mehr zur Ruine.
Burgkapelle Sankt Stefan
Eine der schönsten Burgkapellen von ganz Südtirol wartet in Morter auf seine Besucher, die sich für alte, äußerst sehenswerte Gemäuer interessieren. Was die sehenswerten Kirchen Südtirols anbelangt, steht St. Stefan auf der Liste ganz oben. Auf kleinstem Raum werden den Besuchern Reichtümer an gotischer und romanischer Kunst geboten. Die Fresken, die hier bestaunt werden können, stammen aus dem 15. Jahrhundert und gehen auf die bayrische, niederländische und lombardische Schule zurück.
An der Nordwand der Burgkapelle St. Stefan werden als Zyklus zwölf Bilder des Namensgebers der Kapelle, also des Heiligen Stephan, gezeigt. An der Südmauer werden Jagdszenen des Sankt Hubertus dargestellt. Während an der Ostwand die Legende der Heiligen Ursula gezeigt wird, können an der Westseite imponierende Kunstmalereien des jüngsten Gerichtes besichtigt werden.
Vigiliuskirche
Die Vigiliuskirche wurde etwa um das Jahr 1100 nach Christus erbaut. Dabei wurde die Kirche in Form von drei kleeblattförmigen Aspiden angelegt. Allerdings wird die Kirche meist aufgrund ihrer Lage leicht übersehen. Sie befindet sich nämlich zwischen zahlreichen Obstbäumen bzw. Obstkulturen und ist daher etwas versteckt. Jedoch sollte die Kirche besondere Aufmerksamkeit erfahren, da sie eines der schönsten Gotteshäuser ist, welche der Vinschgau zu bieten hat.