Schlinig im Südtiroler Vinschgau

Schlinig ist eine kleine Ortschaft im Südtiroler Vinschgau, welche als Fraktion zur Marktgemeinde Mals gehört. Der Ort mit etwas mehr als 180 Einwohnern liegt nordwestlich von Mals auf einer Höhe von 1.726 Metern über dem Meeresspiegel im Schlingental. Auf Italienisch wird Schlinig „Slingia“ genannt.

Die Geschichte von Schlinig

Obwohl es sich bei Schlinig um einen relativ kleinen Ort handelt, hat dieser bereits eine lange Geschichte vorzuweisen. So wurde Schlinig bereits im Jahre 1159 erstmals urkundlich erwähnt – damals noch als „Schlini“ bzw. „Sliniga“. Der Name Schlinig, ursprünglich „Salinica“ genannt, hat seinen Ursprung im Vorrömischen und bedeutet übersetzt „zum kleinen Bach gehöriges Gelände“.

Die erste Besiedlung reicht jedoch noch viel weiter als die erste urkundliche Erwähnung zurück. Hinweise darauf, dass das Ortsgebiet von Schlinig bereits in der karolingischen Zeit – also etwa ab dem achten Jahrhundert – besiedelt war, gibt die Zugehörigkeit zur Urpfarre Sankt Stefan. Nachdem das Kloster Marienberg, welches sich in der Malser Fraktion Burgeis befindet, gegründet wurde, wurde die seelsorgliche Betreuung der Einwohner von Schlinig durch dessen Mönche übernommen.

Das Kloster Marienberg spielte für Schlinig über Jahrhunderte hinweg eine bedeutende Rolle. So gehörte dem Kloster ab dem Jahr 1220 nahezu das gesamte Tal. Bis zum Jahr 1875 übte das Kloster Marienberg die niedere Gerichtsbarkeit von Schlinig aus.

Während bis zur Jahrhundertwende vom 19. in das 20. Jahrhundert die Landwirtschaft Schlinig prägte, nahm der Tourismus seine Anfänge spätestens mit dem Bau der Pforzheimer Hütte. Diese Hütte wurde im Jahr 1901 durch die Sektion Pforzheim des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins auf dem Schlinigpass erbaut. Nachdem die Pforzheimer Hütte – von der Hütte aus wurde versucht, den Schmuggel über den Schlinigpass einzudämmen – nach dem Krieg für italienische Zöllner als Stützpunkt diente, wurde die Sesvennahütte gebaut. Diese liegt auf einer Höhe von 2.256 Metern über dem Meeresspiegel und wird jährlich in der Zeit von Mitte Juni bis Ende Oktober und von Ende Februar bis Mitte Mai bewirtschaftet.

Sehenswürdigkeiten von Schlinig

Sehenswert in Schlinig ist die Kirche, die dem Heiligen Antonius Abbas geweiht wurde. Die Kirche wurde im 15. Jahrhundert erbaut und im Jahr 1775 umgebaut. Im Zuge des Umbaus erhielt die Kirche einen Zwiebelturm. Sehenswert in der Kirche ist der spätbarocke Altar aus dem Jahr 1763. Auffallend ist auch der Weihwasserstein, welcher aus weißem Marmor gefertigt wurde und aus dem 16. Jahrhundert stammt.

Schlinig als Urlaubsort

Die traumhafte Lage von Schlinig machen den Ort mit seiner Nähe zum Skigebiet Watles im Winter zu einem beliebten Urlaubsort. Aber auch Langläufer finden hier ein wahres Paradies vor. Nicht umsonst durfte Schlinig im Jahr 2008 die Junioren-Weltmeisterschaft im Langlauf organisieren und durchführen.

Aber auch im Sommer kommen die Urlauber gerne nach Schlinig, um hier Erholung zu finden und vom Alltagsstress Abstand zu gewinnen. Von Schlinig aus bietet sich allen Naturliebhabern ein wunderbares Wandergebiet. Der Ort dient als hervorragender Ausgangspunkt für Wanderungen in die Sesvennagruppe und ins Unterengadin.

Aufgrund der hervorragenden Möglichkeiten, im Winter wie im Sommer, sich in Schlinig zu erholen und gleichzeitig die unverwechselbare Gegend zu genießen bzw. hier die Freizeitaktivität bestens gestalten zu können, nimmt der Tourismus einen immer höheren Stellenwert ein. Vor allem der Langlaufsport ist für die steigende Bedeutung des Tourismus verantwortlich. Ursprünglich war der Ort von der Berglandwirtschaft geprägt. Trotz der stetig steigenden Bedeutung des Tourismus ist Schlinig nach wie vor von der Landwirtschaft maßgeblich geprägt.