Mals im Vinschgau

Die Marktgemeinde Mals liegt in Südtirol in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, genauer gesagt im Obervinschgau. Mals – auf Italienisch Malles Venosta genannt – hat zirka 5.050 Einwohner und zählt zu den ältesten Siedlungen Südtirols. Und nicht nur beim Alter der Siedlung hat Mals eine Superlative zu bieten – denn auch die Gemeindegröße ist Erwähnenswert. Das Gemeindegebiet von Mals hat eine Fläche von 247,1 Quadratkilometern. Damit ist Mals die flächenmäßig zweitgrößte Gemeinde von Südtirol. Allerdings ist in diesem Zusammenhang anzumerken, dass „nur“ etwa 24 Quadratkilometer des Gemeindegebietes tatsächlich besiedelt sind.

Zur Marktgemeinde Mals gehören die Fraktionen Matsch, Laatsch, Burgeis, Planeil, Plawenn, Ulten-Alsack, Tartsch, Schleis und Schling. Unter den Einwohnern von Mals ist Deutsch die am weitest verbreitete Muttersprache. Fast 97 Prozent (96,8 Prozent) der Einwohner haben Deutsch, 3,1 Prozent haben Italienisch und nur 0,1 Prozent Ladinisch als Muttersprache. Das Gemeindegebiet von Mals erstreckt sich über eine Höhe von 921 Metern bis hinauf auf eine Höhe von 3.738 Metern über dem Meeresspiegel. Das Gemeindezentrum befindet sich auf einer Höhe von 1.050 Metern über dem Meeresspiegel.

Nördlich von Mals befindet sich die Malser Haide. Dabei handelt es sich um einen großen Schuttkegel der Alpen. Mals liegt am Fuße der Spitzigen Lun. Die spitzige Lun ist quasi der Hausberg von Mals und hat eine Höhe von 2.324 Metern über dem Meeresspiegel.

Geschichte von Mals

Nicht nur die Urlauber und Gäste, die heute Mals besuchen, schätzen die herrliche Lage von Mals. Schon die Römer hatte es einst in dieses Gebiet gezogen. Heute geht man mit Sicherheit davon aus, dass sich die Römer in Mals aufgehalten haben.

Mals diente im 12. Jahrhundert den churischen Gotteshausleuten als Gerichtsort.

Im 17. Jahrhundert wurde Mals zur Marktgemeinde erhoben. Im Jahr 1642 erhob Claudia von Medici den Ort zur Marktgemeinde, weshalb von ihr auch zwei Märkte geschenkt wurden. Dies sind der Georgimarkt (Pflanzmarkt) und der Gollimarkt (Viehmarkt).

Nachdem die zwei Märkte im Laufe der Jahre immer mehr an Bedeutung verloren hatten, sorgte der Kulturverein arcus raetiae im Jahr 1999 dafür, dass den Märkten zu neuem Leben verholfen wird. Seitdem locken der Georgimarkt jährlich am 23. April und der Gollimarkt jährlich am 16. Oktober zahlreiche Besucher nach Mals.

Sehenswürdigkeiten von Mals

Wer die Siebentürmige besucht, dem bieten sich einige Sehenswürdigkeiten, die hier besichtigt werden können. Siebentürmige? So wurde Mals zu früheren Zeiten genannt, da das Ortsbild der Gemeinde Mals durch sieben Kirchtürme geprägt wurde. Alternativ nannten die Leute aufgrund der sieben Kirchtürme den Ort auch „Siebenkerchen“. Allerdings sollten sich Interessierte nicht darauf einstellen, tatsächlich sieben Kirchentürme besichtigen zu können. Denn von den einst sieben Kirchentürmen sind heute nur noch fünf erhalten. Die zwei nicht mehr vorhandenen Kirchen bzw. Kirchtürme sind die Jakobskirche und die Kirche zum Heiligen Nikolaus.

Pfarrkirche Maria Himmelfahrt

Der auffallendste Kirchturm von Mals ist der Kirchturm der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Dabei handelt es sich um einen gotischen Kirchturm aus dem Jahr 1530.

Sankt Benedikt-Kirche

Die Sankt Benedikt-Kirche gilt als die bedeutendste Kirche von Mals. St. Benedikt liegt am Ortsausgang von Mals und hat die ältesten karolingischen Fresken, welche aus dem 9. Jahrhundert stammen und zum Teil noch sehr gut erhalten sind. Auf den Fresken werden weltliche und geistliche Stifter dargestellt. Der Kirchturm der Sankt Benedikt-Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert; dabei handelt es sich um einen romanischen Turm. Die Lage der Kirche ist nicht gerade von Vorteil. Schon häufiger wurde sie übermurt, war bedeutet, dass die Kirch permanent feucht war. Dies dürfte Historiker auch zu der Annahme gebracht haben, dass die Kirche St. Benedikt auf einem rätischen Quellheiligtum erbaut wurde.

Ruine Fröhlichsburg

Das auffallendste Gebäude von Mals ist sicherlich die Ruine Fröhlichsburg. Denn sie  hat einen Bergfried. Der Bergfried wird auch „Bergfrit“ genannt und bezeichnet bei einer mittelalterlichen Burg den unbewohnten Hauptturm. Der Bergfried hat eine Höhe von 33 Metern und einen Umfang von 33,5 Metern. Gewaltig ragt dieser „Turm“ in die Höhe und lässt die umliegenden Kirchtürme eher klein und zierlich aussehen. Damals diente der Berfried als Gerichtssitz.

Die Fröhlichsburg wurde im 12. und 13. Jahrhundert erbaut. Zu ihren Namen „Fröhlichsburg“ kam die Burganlage, weil sie ab dem Ende des 16. Jahrhunderts den Herren von Fröhlich gehörte. Heute sind die Grafen Khuen-Belasi die Eigentümer der Ruine Fröhlichsburg.

St. Martin, St. Michael, St. Johann

In Mals sind auch die Kirchen St. Martin, St. Michael und St. Johann zu finden.

Die Kirche St. Martin kann allerdings von innen nicht besichtigt werden, da diese meist immer verschlossen ist. Hier werden auch nur ganz wenige Gottesdienste gefeiert. St. Martin wurde im 12. Jahrhundert erbaut, der gotische Chor stammt aus dem 16. Jahrhundert.

Die St. Michael-Kirche stammt aus dem 16. Jahrhundert. Dabei handelt es sich um eine relativ kleine Kirche.

Die Kirche St. Johann ist nur noch in Teilen vorhanden. Allerdings lohnt es sich, auch diese Kirche anzusehen, da der Turm der schönste der drei romanischen Kirchentürme von Mals ist. Dass aktuell nur noch der Kirchenturm und einige Reste der Kirchenfassade vorhanden sind kommt von der Zerstörung der Kirche seitens der Franzosen im Jahr 1799.

Kirche zu den Vierzehn Nothelfern

Die Vierzehn Nothelferkirche wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut. Ihrem Namen wird die Kirche dahingehend gerecht, da hier Ölbilder der 14 Nothelfer zu sehen sind. Bei den 14 Nothelfern handelt es sich um 14 Christen (elf Männer, drei Frauen), die in der Zeit zwischen dem 2. und 4. Jahrhundert lebten und nahezu alle dem Märtyrertod starben.

Kapuzinerkirche

Das Kapuzinerhospiz wurde im 17. Jahrhundert gegründet. Die dazugehörige Kapuzinerkirche wurde im Jahr 1699 eingeweiht.

Der Urlaub in Mals

Wer seinen Urlaub in Mals verbringen möchte, dem stehen in Mals und den Malser Fraktionen ausreichend Unterkünfte verschiedener Preisklassen zur Verfügung. Je nach Anspruch können Gäste hier ihr Urlaubsdomizil auswählen.

Die Gäste und Urlauber, die nach Mals kommen, schätzen vor allem das trockene und milde Klima, welches sich hier bietet. Im Sommer stehen allen Bergfreunden zahlreiche Ausflugsziele zum Bergsteigen zur Verfügung. Und auch im Winter stehen im ruhigen Talschluss von Schlinig traumhaft Pisten zur Verfügung.

Ehrenbürger von Mals

Zu den Ehrenbürgern von Mals zählen Karl Stecher und Regina Gostner.

Karl Stecher war über mehrere Jahrzehnte Bürgermeister von Mals. Er wurde am 30.08.1900 in der Marktgemeinde geboren und ist am 22.06.1981 verstorben. Zunächst war er als der „Hirschenwirt“ bekannt, da er über mehrere Jahre den in Mals ansässigen Gasthof Hirschen führte. In den Jahren von 1943 bis 1945 verwaltete Karl Stecher als kommissarischer Verwalter die Geschicke der Gemeinde, musste allerdings nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Südtirol aufgrund der politischen Situation verlassen. In den Jahren von 1952 bis 1974 war Karl Stecher der Bürgermeister von Mals und wurde aufgrund seiner großen Verdienste für die Gemeinde am 23.11.1978 zum Ehrenbürger ernannt.

Ebenfalls aufgrund ihrer großen Verdienst in der Gemeinde Mals wurde Regina Gostner – auch als Schwester Cyrina bekannt – zur Ehrenbürger ernannt. Regina Gostner wurde am 20.04.1913 in St. Andrä bei Brixen geboren. Nachdem sie im Februar 1943 nach Mals kam, oblag ihr die Betreuung der Patienten im Spital. Hohe Schätzung erfuhr Schwester Cyrina aufgrund ihrer Kompetenzen und Fürsorglichkeit bei der Bevölkerung und wurde von den Mitschwestern zur Oberin gewählt. Über mehrere Jahrzehnte hatte sie das Altenheim geleitet und mit den Ärzten die die Altenheimbewohner betreut. Auch ihr hat der Gemeinderat von Mals aufgrund ihrer Dienste, die sie zum Wohle der Bevölkerung erbracht hat, die Ehrenbürgerschaft verliehen.

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